Das Kapuzinerkloster Wil
Das Kapuzinerkloster liegt nördlich ausserhalb der Altstadt und präsentiert sich als ein bedeutendes architektonisches Juwel. Die Kirche, die aus dem mauerumgebenen Gebäudegeviert vorspringt, bewahrt noch heute ihre barocke Pracht aus der Bauzeit. Im Jahr 1924 wurde das Kloster erweitert, und zwischen 1963 und 1965 wurde die gesamte Anlage modernisiert.
Nur wenige Schritte entfernt, rechts entlang der Konstanzerstrasse, erhebt sich das Kapuzinerkloster majestätisch. Die Anlage, die zwischen 1654 und 1656 erbaut wurde, fügt sich harmonisch in die umgebende Landschaft und das Ortsbild der oberen Vorstadt ein.
Die Klosterkirche, errichtet im Jahr 1657, wurde im Zuge einer umfassenden Innenrenovierung im Jahr 1963 neu gestaltet. Ihre schlichte Gestaltung spiegelt den franziskanischen Geist wider. Die Altäre im frühen Barockstil sind die auffälligsten und wichtigsten Schmuckstücke. Im Einklang mit den Ordensgebräuchen sind sie in natürlichen Holztönen gehalten, aufgelockert durch dezente Goldakzente und Grün. Die Antependien zeugen von der hochwertigen Handwerkskunst des 17. Jahrhunderts und sind mit kostbaren, naturfarbenen Holzintarsien verziert.
Die Klostergemeinschaft umfasst aktuell 13 Brüder. Während früher die Seelsorge, mit regelmässigen Sonntags-Aushilfen in über 100 umliegenden Pfarreien, im Mittelpunkt stand, besteht die heutige Hauptaufgabe des Klosters als Seniorenkloster darin, ältere Mitbrüder zu betreuen, die auf leichte Hilfe und Pflege angewiesen sind. Trotzdem geniessen die Kapuziner weiterhin das Vertrauen und die Wertschätzung der Menschen, das sie im Laufe ihrer Geschichte gewonnen haben.
Gemeinschaft
Brüder im Kloster Wil

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Geschichtliches zum Kapuzinerkloster Wil
Als der Reichsvogt von Wil, Georg Renner – unterstützt von anderen Sponsoren – das Kapuzinerkloster, wie es die Satzungen der Kapuziner vorsehen, auf grüner Wiese in mässigem Abstand vor den Stadtmauern, erbauen liess, konnte er nicht ahnen, dass im 20. Jahrhundert sich das Neulanden-Quartier um das alte Kloster legen wird. Die Erlaubnis zum Bau hatten damals der Abt von St. Gallen und der Rat der Stadt Wil erteilt.
Die Kapuziner leisteten seelsorgerliche Hilfe im Beichtstuhl, auf der Kanzel, in der Krankenseelsorge. Statt Lohn zu erhalten, durften die Kapuziner für ihren Lebensunterhalt Almosen sammeln. In den über hundert Pfarreien der Umgebung, wo sie tätig waren, durften sie von Haus zu Haus gehen und die Leute um ein Almosen, Geld oder Naturalien für das Kloster bitten. Von September 1680 bis September 1682 zum Beispiel, hielten sie 552 Predigten, nahmen 85.315 Beichten ab und führten in den Sprechzimmern des Klosters unzählige Beratungsgespräche.
In den Jahren 1924/25 wurde das Kloster umfassend renoviert: es sollte heller und bewohnerfreundlicher werden. Das Klostergebäude wurde um ein Stockwerk erhöht; der Ostflügel abgerissen und neu aufgebaut.
1996 wurden Teile des Klosters umgebaut, um die Pflegeunterstützung im nunmehrigen Alterskloster zu erleichtern und damit die franziskanische Spiritualität und das Leben in der Gemeinschaft – mit Hilfe unserer Angestellten weiter zu ermöglichen. In diesem Kloster leben derzeit 13 Brüder. 5 Priester und 8 Laienbrüder.